Industrie 4.0-Lösungen werden ganzheitlich betrachtet um Stolpersteine bei der Einführung zu überwinden
Industrie 4.0, die intelligente Vernetzung von Maschinen und ganzen Abläufen bringt Unternehmen viele Vorteile und ist künftig wichtiger Erfolgsfaktor für ihre Wirtschaftlichkeit. Die Umsetzung ist allerdings ein umfangreicher Prozess. Er beschränkt sich nicht auf die Einführung neuer Technologien, sondern hat große Auswirkungen auf die ganze Organisation. Die Investition für intelligente Montage-Assistenten in der Produktion zahlt sich beispielweise nur aus, wenn sich der Assistent auch gut in die Arbeitsabläufe der Mitarbeitenden einfügt und von diesen akzeptiert wird.
Praxiserprobte Methoden für Unternehmen
In dem dreijährigen Forschungsprojekt erarbeiten das Fraunhofer IEM, das Fraunhofer IML, das Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn, die Unity AG und myview systems Methoden, mit denen Unternehmen die Auswirkungen von Industrie 4.0 auf ihre gesamte Wertschöpfungskette analysieren und mögliche Risiken erkennen und bewerten können. Beim Einführen der Industrie 4.0-Technologien profitieren Betriebe dann von Methoden, mit denen sie mögliche Gefahren überwachen und steuern können.
Wichtige Grundlagen dafür liefern die Anwenderunternehmen Thyssenkrupp Industrial Solutions, mit Systemarmaturen, westaflex und Beulco. Sie bringen ihre bisherigen Erfahrungen mit Industrie 4.0, aber auch Wünsche und Bedarfe ein und stellen so die Praxisrelevanz der Forschungsinhalte sicher.
Interessierte Unternehmen können künftig über ein Online-Tool auf alle Projektergebnisse zugreifen, Pilotprojekte studieren und mit den Methoden arbeiten. Darüber hinaus arbeiten die Partner von SORISMA mit Gewerkschaften wie die IG Metall NRW und Netzwerken wie dem Technologie-Netzwerk it’s OWL und dem Mittelstand-Kompetenzzentrum Digital in NRW zusammen, um die Projektergebnisse zu verbreiten und Feedback aus der Praxis zu bekommen.
myview systems ermöglicht den Zugriff auf alle Projektergebnisse über eine Online-Plattform
Die myview entwickelt die Online-Plattform und hinterlegt die notwendigen Daten und Algorithmen in einer Wissensbasis. Gleichzeitig wird auf der Plattform ein Gamification Ansatz realisiert, mit dem die Unternehmen die Forschungsergebnisse "spielend" erleben können.
Stolpersteine für eine erfolgreiche Einführung von Industrie 4.0 sind oft schwer abzuschätzende Risiken zwischen Technik, Organisation und Mensch. SORISMA wird Methoden entwickeln, mit denen Betriebe diese Zusammenhänge frühzeitig erfassen und mögliche Risiken erkennen sowie minimieren. So können sie Industrie 4.0 langfristig erfolgreich einführen
Projektsteckbrief:
Laufzeit: 07/2019 bis 06/2022
Gesamtfördervolumen: 2,7 Mio €
Förderung: Europäische Fonds für regionale Entwicklung NRW, LeitmarktAgentur.NRW
- Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik IEM
- Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML
- Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn
- BEULCO
- MIT – Moderne Industrietechnik
- myview systems
- thyssenkrupp Industrial Solutions
- UNITY AG
- westaflex
Gerade für kleine und mittlere Unternehmen wird SORISMA einen wertvollen Methoden-Baukasten und Best Practices für die risikooptimierte Einführung von soziotechnischen Industrie 4.0 Lösungen zur Verfügung stellen. Auch ohne große Investition in eigene Innovations- und Entwicklungstätigkeiten haben sie Zugriff auf praxiserprobte Forschungsergebnisse
Zielsetzung:
- Risikoanalyse: Analyse von praxisrelevanten Risikopotentialen für Use Cases von Industrie 4.0 in den Bereichen Technik, Organisation und Mensch entlang der gesamten Wertschöpfungskette
- Risikobewertung: Bereitstellung und Auswahl geeigneter Methoden u. Kennzahlen zur Bewertung soziotechnischer Risiken
- Risikosteuerung: Ableitung von soziotechnischen Risikominimierungsprinzipien sowie individuellen Handlungsempfehlungen
- Risikoüberwachung: Definition von Indikatoren für das Umsetzungs- und Prämissencontrolling
- Durchgängige Werkzeugunterstützung zur Anwendung der Ergebnisse auf einer Online-Plattform
Ansprechpartner:
Das Projekt wird unter anderem aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung NRW (EFRE.NRW) mit einer Laufzeit von drei Jahren gefördert
© EFRE.NRW