SORISMA hilft, Industrie 4.0 ohne Stolpersteine einzuführen

SORISMA hilft, Industrie 4.0 ohne Stolpersteine einzuführen

Das Forschungsprojekt SORISMA – „Soziotechnisches Risikomanagement bei der Einführung von Industrie 4.0“ systematisiert die Zusammenhänge der Faktoren Technik, Organisation und Mensch. Die myview entwickelt hierzu eine Online-Plattform zur Nutzung der Projektergebnisse.

Industrie 4.0, die intelligente Vernetzung von Maschinen und ganzen Abläufen bringt Unternehmen viele Vorteile und ist künftig wichtiger Erfolgsfaktor für ihre Wirtschaftlichkeit. Die Umsetzung ist allerdings ein umfangreicher Prozess. Er beschränkt  sich  nicht  auf  die  Einführung  neuer  Technologien,  sondern  hat große Auswirkungen auf die ganze Organisation. Die Investition für intelligente Montage-Assistenten in der Produktion zahlt sich beispielweise nur aus, wenn sich der Assistent auch gut in die Arbeitsabläufe der Mitarbeitenden einfügt und von diesen akzeptiert wird. „Stolpersteine für eine erfolgreiche Einführung von Industrie 4.0 sind oft schwer abzuschätzende Risiken zwischen Technik, Organisation und Mensch. SORISMA wird Methoden entwickeln, mit denen Betriebe diese Zusammenhänge frühzeitig erfassen und mögliche Risiken erkennen sowie minimieren. So können sie Industrie 4.0 langfristig erfolgreich einführen“,  erläutert  Prof.  Roman  Dumitrescu  (Direktor  am  Fraunhofer  IEM und Vorstand des Heinz Nixdorf Instituts der Universität Paderborn). 
 
Praxiserprobte Methoden für Unternehmen
 
In dem dreijährigen Forschungsprojekt  erarbeiten das Fraunhofer IEM, das Fraunhofer IML, das Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn, die Unity AG und myview systems Methoden, mit denen Unternehmen die Auswirkungen von Industrie 4.0 auf ihre gesamte Wertschöpfungskette analysieren und mögliche Risiken erkennen und bewerten können. Beim Einführen der Industrie 4.0-Technologien profitieren Betriebe dann von Methoden, mit denen sie mögliche Gefahren überwachen und steuern können. „Gerade für kleine und mittlere Unternehmen wird SORISMA einen wertvollen Methoden-Baukasten und Best Practices für die risikooptimierte Einführung von soziotechnischen Industrie 4.0 Lösungen zur Verfügung stellen. Auch ohne große Investition in eigene Innovations- und Entwicklungstätigkeiten haben sie Zugriff auf praxiserprobte Forschungsergebnisse“, betont Daniela Hobscheidt, SORISMA-Projektleiterin von Fraunhofer IEM. Wichtige Grundlagen dafür liefern die Anwenderunternehmen  thyssenkrupp  Industrial  Solutions,  mit  Systemarmaturen, westaflex und Beulco. Sie bringen ihre bisherigen Erfahrungen mit Industrie 4.0, aber auch Wünsche und Bedarfe ein und stellen so die Praxisrelevanz der Forschungsinhalte sicher.  
 

Beitrag der myview systems

myview leitet das Querschnittsprojekt "Werkzeugunterstützung" und entwickelt eine Informationsdatenbank, die über eine Online-Plattform zur Verfügung gestellt wird.

Interessierte Unternehmen können künftig über ein Online-Tool auf alle Projektergebnisse zugreifen, Pilotprojekte studieren und mit den Methoden arbeiten. Darüber hinaus arbeiten die Partner von SORISMA mit Gewerkschaften wie die IG Metall NRW und Netzwerken wie dem Technologie-Netzwerk it’s OWL und dem Mittelstand-Kompetenzzentrum Digital in NRW zusammen, um die Projektergebnisse zu verbreiten und Feedback aus der Praxis zu bekommen.  

Partner im Projekt SORISMA 
 
Forschungspartner 

  • Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik IEM 
  • Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML 
  • Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn 

Industriepartner 

  • BEULCO  
  • MIT – Moderne Industrietechnik 
  • myview systems 
  • thyssenkrupp Industrial Solutions 
  • UNITY AG 
  • westaflex 

Förderung im Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 
 
Das Projekt SORISMA – soziotechnisches Risikomanagement bei der Einführung von Industrie 4.0 wird für drei Jahre mit rund 2,7 Mio. Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.